Various - "Café Sputnik - Electronic Exotica from Russia"
Various
Café Sputnik - Electronic Exotica from Russia
Electronic World
2005
15.00 €
Eastblok Music
Nicht verfügbar!
Beschreibung
Willkommen im Café Sputnik!
Alles begann im Jahre 1920, als ein junger russischer Physiker ein höchst merkwürdiges Instrument
vorstellte und ihm Klänge wie aus einer anderen Welt entlockte. Das war nichts weniger als die
Geburtsstunde der elektronischen Musik. Lev Sergejewitsch Termen hatte das erste funktionsfähige
elektronische Instrument entwickelt – das Theremin.
Im Jahre 1957 eröffnete der erfolgreiche Start eines kleinen kugeligen Satelliten den Wettlauf ins All
zwischen der USSR und den USA, die von einem regelrechten Sputnik-Schock heimgesucht wurden.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass im Jahre 1957 in der Musikredaktion des Staatlichen Rundfunks der
Sowjetunion eine Institution gegründet wurde, das den Soundtrack zum Space Age lieferte: Das
Ensemble elektromusikalischer Instrumente unter der Leitung von Wjatscheslaw Mescherin. Balalaika,
Akkordeon und Gitarre klangen plötzlich wie von einem anderen Stern. 1959 bestellte die sowjetische
Regierung bei Mescherin eine elektronische Version der Internationale, die an Bord des ersten Sputniks
ins All geschossen wurde – außerirdische Reaktionen sind nicht bekannt. Auf dem Weltraumbahnhof
Baikonur war Mescherins Ensemble Dauergast. Bis 1990 schuf Mescherin Hunderte von Musikstücken
für Radio und Fernsehen. Mescherin musste jedoch erfinderisch sein. Elektronische Musik schien den
Regierenden in der USSR ideologisch unbedenklich. So wurde sie verhältnismäßig wenig gegängelt,
genoss allerdings auch keine spezielle Förderung. Deshalb entwickelte und baute Mescherin viele
elektronische Instrumente selbst.
Der Blick in die Zukunft prägte auch in den Siebzigern die russische Kunst – sowohl im Film, als auch in
der Musik. Gerade die staatliche Kunst ließ sich von den Erfolgen der sowjetischen Raumflotte bei der
Eroberung des Weltalls inspirieren. Es entstanden bemerkenswerte Science-Fiction-Filme mit
phantastischen Soundtracks, die Easy Listening, Electronic Psychedelica und Beatmusik collagierten.
Leider ist diese Musik kaum noch in hörbarer Qualität zu finden.
Diese vergangene Klangwelt bildet eine große Inspirationsquelle für eine neue Generation russischer
Elektronik-Künstler. Ein ebenso ironischer wie verklärter Blick zurück in die sowjetische Kindheit wird mit
der Sample- und Crossover-Technik der Neuzeit gepaart und zu surrealen Collagen geschichtet. Wie
Sputniks kreisen die Musiker auf Café Sputnik um die Erde und assimilieren Anregungen aus aller Welt.
Igor Vdovin schickt russische Seeleute nach Brasilien und schießt gar eine Zigeunerkapelle in den
Weltraum. Dima Vikhornov und Snegopady zeigen, wie russische Folklore klingen würde, würde sie von
Marsmännchen interpretiert. Und immer wieder nehmen die Antennen des Sputniks Fragmente aus
nostalgischen Filmen und dem klassischen russischen Erbe auf. Die Veteranen DJs Krugozory (66 und
67 Jahre alt) lassen pathetische Heldenmärsche auf Kinderabzählreime prallen und verfeinern die
Mischung mit leichtem Sowjet-Jazz. Messer Chups geben Tschaikowskis Nussknacker in die Hände von
Aliens, die ihn geradezu wissenschaftlich sezieren und nicht ganz originalgetreu wieder
zusammenbauen.
Diese hochindividuelle Musik zwischen Lounge, Easy Listening und radikalem Experiment wird vor allem
bei den Moskauer Labels Snegiri bzw. deren Sublabel Legkie und Solnze Records kultiviert. Die
Kreativität dieser Szene wird immer mehr geschätzt. Igor Vdovin etwa wurde jüngst vom russischen
Superstar Zemfira als Produzent verpflichtet. Und auch „im Westen“ sind Bands wie Messer für Frau
Müller und Messer Chups inzwischen ein Begriff. Diese Mischung aus alt und neu, geheimnisvollem
Osten und modernem Europa strahlt eine einmalige Faszination aus. Diese Kompilation zeigt eine etwas
andere Seite der aktuellen Musik in Russland. Willkommen im Café Sputnik! Einsteigen, entdecken und
genießen!
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Nicht verfügbar!
Trackliste
Nr. | Titel | |
---|---|---|
1. | Messer Chups – Tchaikovsky Beat | |
2. | O.M.F.O. feat. Sputnik – Sea Cruise | |
3. | Messer für Frau Müller – The Best Girl In The USSR | |
4. | Dima Vikhornov – Folk Song | |
5. | Netslov – Wind Of Freedom | |
6. | Kim & Buran – Morning On The Planet | |
7. | Igor Vdovin – Gypsy Band Goes Up To The Sky | |
8. | DJs Krugozory – Nursery Rhyme | |
9. | Snegopady – Polka | |
10. | Oleg Kostrow – In Three Hands | |
11. | Andrei Zuev – No Name Rok 'n Rol | |
12. | Dzuma – Cartoons | |
13. | Messer für Frau Müller – Intim Service Cosmique | |
14. | Nezhnoye Eto – A Little Bit Of Nothing | |
15. | Netslov – Kyoto (Version 3) | |
16. | Igor Vdovin – Russian Sailor's Trip In Brazil | |
17. | Notkin – Tanzania | |
18. | Our Man From Odessa – SoftTransAuto | |
19. | Messer Chups – Let’s Ride A Carousel | |
20. | Ensemble Mescherina – It’s Frosty Outside | |
21. | SPECIAL BONUS VIDEO: Messer für Frau Müller – The Best Girl In The USSR | |
22. | SPECIAL BONUS VIDEO: Nezhnoye Eto – A Little Bit Of Nothing |